Stromkolonie
„Stromkolonie“ ist eine fotografische Beobachtung einer Beziehung zwischen Menschen und Natur, von der Sehnsucht nach Erholung außerhalb der Stadt in liebevoll gepflegter Vegetation, angepasst an die Verhältnisse im Hochwassergebiet am Donauufer. Nur wenige Kilometer vor Wien entstanden um 1920 die ersten Donau-Badesiedlungen, welche ein sommerlicher Treffpunkt vieler bürgerlicher Wiener Familien quer durch alle sozialen Schichten waren. In der Blütezeit spielten Mitglieder der Wiener Symphoniker und Intellektuelle und Künstler:innen amüsierten sich. Diesem mondänen Treiben an der Donau bereitete der „Anschluss“ ein schlagartiges Ende. Die Historikerin Lisa Fischer hat nachgewiesen, dass 80% der Badehäuschen nach 1938 als jüdischer Besitz deklariert und durch Arisierung enteignet wurden.
Biografie:
Die Arbeiten von Jürgen Völkl erkunden die Dimension unseres gegenwärtigen Gesellschaftssystems, sowie daraus resultierende Veränderungen des Bildes unserer Umwelt. *1988 in Wien, lebt in St. Pölten